Seit Ende Dezember 2016 sind die Schulen und Kindergärten in Ost-Aleppo, die wir gemeinsam mit Abrar Halab betrieben haben, geschlossen. Es gibt dort wieder regulären Untericht. [Aktualisierung Januar 2017]
Schulen und Kindergärten 2012 bis Dezember 2016 in Aleppo
Seit 2012 hatten viele Kinder in Unruhe-Gebieten Syriens keine Möglichkeit mehr, zur Schule zu gehen. Schulen waren durch beschädigt, besetzt oder ganz zerstört. Lehrer fielen Gewalt zum Opfer, flohen oder waren traumatisiert. Um den Wissenshunger wenigstens einiger Kinder stillen zu können, baute HHC gemeinsam mit dem Partner Abrar Halab in Ost-Aleppo einen Bildungsbetrieb mit zwei Grundschulen und drei Kinder-Tagesstätten auf.
In den Kitas wurden Kinder vom 2. bis zum 5. Lebensjahr betreut. Die Schulen gingen von der 1. bis zur 6. Klasse. Die Kinder lernten dort Mathematik, Erdkunde, Malen und Hoch-Arabisch. Leider gab es keine Lehrer, die dort Musik unterrichten konnten. Für Sport war in den Schulen zu wenig Platz. Die Lehrerinnen und Lehrer hatten nicht immer einen Universitäts-Abschluss. Aber sie waren engagiert und motiviert, um unter schwierigen Bedingungen den Kindern ein Basiswissen zu vermitteln.
Da die meisten Kinder ohne Frühstück in die Schule kamen, erhielten sie mindestens einmal am Tag eine warme Mahlzeit. Außerdem stellten die Schulen Arbeitsmaterial, Schultaschen, Bücher und Hefte zur Verfügung. In den Schulen wurden auch regelmäßig Kleiderausgaben veranstaltet. Die Räume waren nicht beheizt, da brauchten die Kinder im Winter warme Kleidung.
24 Frauen und 6 Männer arbeiteten in unseren Schulen. Der Betrieb einer Kita kostete ungefähr 800 Euro im Monat, der Betrieb einer Schule je nach Größe etwa 1.500 Euro im Monat, inklusive Lehrer, Reinigung, Strom und weiteren Betriebskosten.
Da in Syrien die Preise für Lebensmittel und täglichen Bedarf steigen, muss das Gehalt der Angestellten eigentlich immer angepasst werden, damit sie bleiben. Wenn Mitarbeiter ihr Leben nicht mehr finanzieren können, besteht oft die Gefahr, dass sie das Land verlassen. Das beste Mittel, um das zu verhindern, sind Patenschaften für die Schulen bzw. ihr Personal.
Fotos: In unseren Schulen. © HHC